FILM AB/FFF27(4)
Heute will ich gleich vier Filme vom diesjährigen Fantasy Film Fest beschreiben, damit ich nicht zu sehr in Verzug komme.
>Und fange auch gleich mit „Odd Thomas“ von STEPHEN SOMMERS an. Eine Teen-Geisterjäger-Geschichte, locker, flockig erzählt im Look von „Final Destination“. ANTON YELCHIN spielt Odd Thomas der mit den Toten kommunizieren kann und mit deren Hilfe ihre Verbrechen aufklärt. Und, er kann auch dämonische Wesen sehen, die Bodacks, die, wenn sie auftauchen, ein Hinweis auf großes Übel sind. Von seinen Mitmenschen belächelt findet Odd Unterstützung bei seiner Freundin Stormy (ADDISON TIMLIN) und Polizeichef Porter (WILLEM DAFOE, der auch für den richtigen Humor sorgt), der mit Odds Hilfe die Verbrechen auch offiziell aufklärt. Eines Tages tauchen sehr, sehr viele Bodacks auf und Odd weiß: die ganze Stadt schwebt in Lebensgefahr! Um die Bürger und die Stadt zu retten muß Odd Stück für Stück ein Puzzle zusammensetzen, das ihn zur Lösung führt, während ihm die Zeit davon läuft...
Der Film ist in einem flotten Tempo erzählt und bleibt an der Oberfläche. Daran ändert auch das Ende mit der Tränenvase nichts.Amüsant und kurzweilig.
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von DEAN R. KOONTZ. Dieses Buch habe ich nicht gelesen, doch kenne ich andere Romane und auch deren Verfilmungen und muß sagen: die Bücher sind wesentlich spannender, wenn auch ähnliche Fließbandliteratur á la STEPHEN KING.
P.S.: Too much CGI spoils the broth!
>“Byzantium“ von NEIL JORDAN.
Zwei Frauen, Mutter und Tochter, Clara und Eleanor, die als Vampire seit zweihundert Jahren auf Erden wandeln und nun endgültig in der Trostlosigkeit der Gegenwart angekommen sind. In einer kleinen, eintönigen Stadt am Meer, in einem herunter gekommenen Hotel finden die beiden Unterschlupf. Um an Geld zu kommen funktioniert Mutter Clara, gespielt von der starken GEMMA ATERTON, das Hotel zu einem Bordell um. Während dessen streunt Eleanor durch die Straßen und trifft auf den an Leukämie erkrankten Frank (CALEB LANDRY JONES). Zwei Untote mit unterschiedlicher Lebensdauer. Auch die beiden Vampire sind sehr unterschiedlich: während Clara das mondäne, sexy, mordende Monster ist (was Vampire auch sind), wirkt Eleanor eher wie ein sensibles Raubtier, das sich nur die Alten und Kranken holt. Und, die Vampire werden nicht nur von ihrer Geschichte, ihrem Geheimnis und ihrer Vergangenheit bedroht, sondern auch von einer unheimlichen Bruderschaft, deren Kreise sich um die beiden immer enger zusammen ziehen.
SAOIRSE RONAN (Eleanor) spielt die Unerträglichkeit der Unsterblichkeit, die Ruhelosigkeit und den Hunger nach Blut sehr überzeugend und brilliert in jeder Szene. Sie möchte ich gerne öfters im Kino sehen.
Der Film ist toll fotografiert und sehr poetisch und auch stellenweise etwas langatmig. Empfehlenswert.
P.S.: „Byzantium“ wird bei uns nur als DVD/BlueRay erscheinen. (Ohne Gewähr)
P.P.S.: Vampire, die am Tage herumlaufen..? Daran will ich mich nicht so recht gewöhnen...
>“Saving General Yang“ von RONNY YU.
Ein Heldenepos, das nicht zu sehr unterverschachtelt ist, wie man es sonst von diesem Genre kennt. Die Geschichte ist einfach und stringent erzählt: General Yang zieht in die Schlacht und gerät dabei in einen Hinterhalt, kann allerdings mit wenigen Männern flüchten und sich ins Gebirge zurückziehen. Von der Nachricht alarmiert machen sich dessen sieben Söhne auf den Weg ihren Vater zu befreien und die Schlacht zu gewinnen. Doch das Orakel vom Berge hat noch eine Nachricht für die Mutter und die sieben Söhne: Sieben ziehen in die Schlacht doch sechs werden zurückkehren. Beim Vater, der schwer verwundet ist, angekommen beginnt auch schon die Schlacht mit den feindlichen Truppen und die Kämpfe auf dem Weg zurück nach Hause...
Große Schlacht- und Schwertkampfszenen die etwas durcheinander und konzeptlos wirken, und Charaktere die nicht besonders in die Tiefe gehen. Man kann sich mit keinem der Söhne, oder dem General, so richtig identifizieren. Schade. Dazu kommt, daß die CGI bei den Hintergrundbildern und aus der Vogelperspektive eher wie aus der Spielekonsole wirken und die Kulissen sehr inspirierend für Modelleisenbahnbauer sein könnten.
Bilder und Erzählweise überzeugen nicht wirklich.
Nur für Genrefans.
>„A Field In England“ von BEN WHEATLEY.
Obwohl ich Inhaltsangaben zu diesem Film las, habe ich den Film nicht verstanden.
Und, der Hinweis am Anfang auf die Strobo-Bilder-Effekte war nicht unbegründet.
Der erste Teil des Films ist noch aufbauend, gesalzen mit einer guten Prise britischem Humor, doch beim zweiten Teil bleibe ich auf der Strecke... Ich weiß nicht warum, oder ob es überhaupt passiert ist...
Vielleicht liegt es daran, das ich keinen Zugang zur Metonymie oder Synekdoche der Bilder dieses Filmes finde. Auch von dem angekündigten Sounddesign habe ich nicht viel gehört, es sei denn damit sind die Klangteppiche der Dronemusik gemeint, die immer mehr Einzug in aktuelle Filmproduktionen halten.
Allerdings sind die Schauspieler allesamt Klasse und jeder einzelne überzeugt.
Fazit: nur etwas für absolute Nerds des schrägen Films
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Montag, 9. September 2013