FILM AB / FFF27(1)
Dieses Jahr habe ich mich entschieden das siebenundzwanzigste FantasyFilmFestival in Frankfurt zu besuchen. Auch, weil mich dieses Jahr auf Anhieb gleich mehrere Filme neugierig machten.
Und so fiel meine erste Wahl gleich auf den Eröffnungsfilm „The Congress“ von ARI FOLMAN.
In diesem Film geht es um Entscheidungen. Entscheidungen, die bereits getroffen wurden und solche, die noch gefällt werden müssen. Der Plot ist in der Filmbranche angelegt und so geht es auch um das Aufdecken von (Selbst-)Lügen, speziell um jene im Konstrukt Hollywood und dessen, im wahrsten Sinne des Wortes, scheinheilige Bussi-Bussi-Gesellschaft. Die Studios wollen alle Macht, jede Kontrolle haben und die Schauspieler nach eigenem Denken und Lenken als willenlose, virtuelle Kopie einsetzen. Doch, auch die Schauspieler scheinen mit ihren (Fehl-)Entscheidungen in einer Parallelwelt zu leben... ROBIN WRIGHT (Hauptdarstellerin) und HARVEY KEITEL überzeugen, und doch empfinde ich den Film stellenweise zu langatmig. Die Poesie und die Kamera sind wunderschön, der animierte Teil bietet einen berauschende Bilderflut im Stile von „Yellow Submarine“ mit kafkaesken Szenen. Auch die kleine Hommage an STANLEY KUBRICK und die Anspielungen auf Pop-Ikonen ( und das eigene Wunschdenken) sind herrlich und erfreuen den Cineasten, und doch meine ich hätte man das Ganze kompakter erzählen können.
Leider zwang mich eine übervolle Blase kurz vor Schluß den Saal zu verlassen, um das Örtliche zu suchen.
Summa summarum hat mir der Film gut gefallen, obwohl er Längen hat.
Und, es war schön wieder einmal einen Film zusammen mit weiteren Filmbegeisterten zu sehen. Ich mag die Atmosphäre von Festivals.
A Propos STANLEY KUBRICK: „The Congress“ hat auch einen sehr genialen Schnitt... über den ich nicht mehr verraten möchte. Möge bitte jeder selber sehen.
Gesehen habe ich diesen Film im Cinestar Metropolis Frankfurt Das Theater punktet durch seine zentrale Lage zur Innenstadt und die ÖPNV-Anbindung ist nahezu perfekt. Für Autofahrer sieht es allerdings wesentlich schlechter aus; kaum Parkmöglichkeiten und Parkhäuser sind teuer und mit einigen Gehminuten verbunden.
Das Haus bietet zwölf Leinwände und im Erdgeschoß die übliche Kettengastronomie. Die Höflichkeit bei der Kartenkontrolle ist in Ordnung, auch wenn abgespult. Gleich nach der Kontrolle waren alle vier Consessions geöffnet und bei wenig Andrang war der Service schnell und höflich. Eine Etage höher stauten sich die Besucher vor Kino5 und die Consession war geschlossen und schmutzig. Kein schöner Anblick für Festival-Besucher. Leider hatte man in diesem Theater schon öfters diesen Anblick: geschlossenen, schmutzige Consessions. Bessert euch.
Donnerstag, 5. September 2013